Die reale Cybergefahr im Homeoffice – mit einer Cyberversicherung schließen

gerade im Coronajahr 2021 ein großes Thema in und um Magdeburg

Fallen die Begriffe „Hackerangriff“ und „Cybercrime“, denken viele automatisch noch an eher verschrobene Technikfreaks mit laxen Moralvorstellungen, die im Keller sitzen und das Tageslicht scheuen. Mag dieses Bild in den frühen Tagen der Hackerszene vielleicht noch korrekt gewesen sein, hat sich die Welt seit den 80er Jahren doch gewaltig geändert. Ging es früher in erster Linie darum zu zeigen, was technisch möglich ist und dies evtl. mit einem (zumeist) harmlosen Scherz zu verbinden, steht heute meist mutwillige Schädigung im Mittelpunkt solcher Aktivitäten. Es bedarf heute auch keiner besonderen Finesse im Umgang mit dem Computer oder ausgefeilten Programmier-kenntnissen, um als Täter aktiv zu werden.

Mittlerweile steht die Frage nicht mehr zur Debatte, warum man das Thema Cybersicherheit auf der To-do-Liste haben sollte. Cyberkriminalität ist ein globales Problem mit nationaler Dimension. Während 2017 nur 43% aller Unternehmen Cyberangriffe verzeichneten, waren es 2019 schon 70%. Diese Cyberangriffe verursachen Kosten von geschätzten 103 Mill. EUR pro Jahr in Deutschland. Im Schnitt liegt der finanzielle Schaden bei einem Cyberangriff für ein mittelständisches Unternehmen bei 73.000 EUR.

„Ach, das kann uns doch nicht passieren…“ Die Frage lautet nicht ob, sondern wann. By the way … Während die Wahrscheinlichkeit von einem Blitzschlag getroffen zu werden 1:250.000 ist, ist die Gefahr eines Cyberangriffes bei 1:4.

In den privaten Haushalten scheint die „Beute“ nicht allzu lukrativ aber betroffen sind diese ebenfalls durch Cyberkriminalität. Durch immer mehr Nutzung des Internets, Tools, Smart Home usw. gerät das www immer mehr in den Fokus von Kriminellen. Cyber hier, Cyber da – verbunden mit enormen Risiken. Das Datengold wird genutzt, um noch mehr „Gewinn“ zu erzielen – sei es durch Erpressung, Verkauf oder Nutzung der Daten.

Die Methoden der Cyberkriminalität setzen nicht nur auf technische Schwachstellen, sondern vielmehr auf das menschliche Versagen. Hierbei ist es interessant, dass 59% aller erfolgreichen Cyberangriffe per Mails gezielt an Mitarbeiter versandt wurden. Phishing (abfischen von Informationen), Malware (Schadprogramme), gezielte Manipulation (social Engineering) oder kompromittierte Webanwendungen sind die gängigen Vorgehensweisen. 47% aller Mitarbeiter finden wöchentlich mindestens eine Spam-E-Mail in Ihrem Postfach.

Das Jahr 2020 und das darauffolgende 2021 war nicht nur in Magdeburg, sondern in Deutschland und der ganzen Welte geprägt durch die Pandemie. Corona beherrscht das Leben und zwingt auch viele Arbeitgeber in die Knie. Ventillösungen werden geschaffen und Homeoffice betroffenen Mitarbeitern zugänglich gemacht. Hier freuen sich nicht nur die Mitarbeiter wegen so viel Schutz, sondern auch die Hacker vor so viel ungeschützten Arbeitsplätzen.

So können Arbeitgeber gegen Cyberangriffen im Homeoffice vorbeugen:

• Firewall und Anti-Virus Software
• Automatische Updates
• Sichere Passwörter
• Regelmäßige Backups
• Eingeschränkte Administratorenrechte

 

Das können die Arbeitnehmer für die Sicherheit tun:

• Absender und Emailadressen überprüfen (Firmenname oder komisches Kürzel)
• Anrede überprüfen: ist diese personalisiert?
• Text & Inhalt hinterfragen: Soll eine Handlung erzwungen werden?
• Vorsicht bei Anhängen oder Links: Malware Scanner

 

Weitere Maßnahmen zum sicheren Arbeiten von zuhause:

• Sichere Internetverbindungen!
• Gesichertes WLAN / Browser?
• Auf die Verschlüsselung der Festplatte achten!
• Speichern Sie wichtige Daten auf einer sicheren Cloud!
• Überprüfen Sie und sichern Sie Ihre Passwörter sicher!
• Einstellungen direkt im Browser vornehmen!
• Adblocker, blockieren von Pop-ups.
• Nutzung des Gastmodus für Kollegen oder Kunden!

 

Ups! Irgendwas erscheint anders. So erkennen Sie Cyberangriffe:

• veränderte Dateien oder Inhalte
• ungewöhnliche Meldungen
• scheinbar automatische Aktionen
• Windows-Fehlermeldungen
• Lösegeldforderungen

Was nun? Gute Nerven und ein kühler Kopf sind gefragt!

1. Umgehend reagieren! Mehr Schaden entsteht, je länger nicht gehandelt wird.
2. Ruhe bewahren! Informiertes und durchdachtes Handeln vs. Panikmache der Angreifer.
3. Dokumentieren! Sammeln von Informationen zur Weitergabe. 
4. IT-Ansprechpartner kontaktieren / Vorgesetzte informieren!
5. Dokumentation (schriftlich oder per Foto festhalten)

Nach diesen Schritten übernehmen Experten für die Cyberkriminalität die Arbeit und klären, ob es sich überhaupt um einen Cyberangriff handelt. Es erfolgt eine digitale Spurensicherung sowie Analyse. Danach geht es um die Datenwiederherstellung und Systemverbesserung.

Sicherheit, Aufklärung und Prävention helfen hier wahrscheinlich höhere Schäden zu vermeiden, aber dennoch bleibt immer ein Restrisiko, dass in jedem Fall mit hohen Kosten verbunden ist.

Forensik, Schadenfeststellung, Entfernung der Schadsoftware, Wiederherstellung eigener Daten sowie Software, Netzwerken, Webseiten, Kosten für die Hardware, Benachrichtigungskosten betroffener Geschäftspartner oder Kunden, PR-Maßnahmen nach Reputationsschaden, Systemverbesserungen, Erpressungsgelder / Belohnungsgelder, Cybervertrauensschäden, entgangener Betriebsgewinn, Betriebsunterbrechung, Kosten für Datenüberwachungsdienstleistungen usw.

Mittlerweile gibt es einige Gesellschaften, die genau mit diesen Leistungen der Cyberversicherung beschäftigen und einen Rundum-Service anbieten. Dieser beginnt bei Mitarbeiterschulungen sowie Komplettbetreuung im Schadenfall nach Cyberangriffen – immer in Zusammenarbeit mit Spezialisten.

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit…

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Bildquelle: HDI